Niederlande

Die Niederlande sind schon ein putziges kleines Ländchen. Einen Tag nach den erneuten Anschlägen in Frankreich brachte mich die Fähre zurück an den Ausgangspunkt der Reise, Hoek van Holland. Die holländischen Zollbeamten waren sichtlich angespannt. Es ging sehr freundlich zu, jedoch wurden alle Pässe nach ausgiebiger Gesichtskontrolle durch den Computer gejagt. Außer die von Holländern, die können ja nix verbrochen haben, als ob es in Holland keine Radikalen geben würde, na ja holländische Logik, kann man verstehen, muss man aber nicht. Alle Radfahrer wurden auch durchgewunken, die niederländischen sogar ohne ausgiebige Gesichtskontrolle. Der Zöllner hat schon ein bisschen komisch geschaut, als ich mit einer heiteren Frage wegen der außergewöhnlichen Grenzkontrolle den deutschen Perso unter die Nase gehalten habe. Hat mich jedoch mit den anderen Niederländern einfach durchgewunken.

Nach einer Nacht bei einem Freund in Maassluis ging es weiter nach Noordwijk aan Zee. Die Route führte über Hoek von Holland, Scheveningen, Katwijk nach Noordwijk immer durch die Dünen an der Nordsee entlang. Das ist der schönste Küstenradweg die es in Holland gibt. Dort blieb ich spontan eine Woche hängen. Ein Freund hat dort ein Hotel. Dirk hat einfach mal ein Zimmer für eine Woche für mich reserviert.

Schon krass, nach zwei Monaten wild campen, bzw. ab und zu mal einen Homestay in einem Hotel abzusteigen. Frühstücksbuffet, Luxus, lauter mehr oder weniger reiche Leute in einem glamourösen Strandbad. Das Schaulaufen der Reichen und Schönen auf der Promenade...

Weiter ging es nach Hilversum. Da mein Kumpel nicht zuhause war und mein Handyvertrag abgelaufen, was die Kommunikation nicht einfacher macht, wurde ein kurzes Stück mit dem Zug gecheatet. Raus aus der Randstad wo wild campen eigentlich unmöglich ist und sicherheitstechnisch auch nicht zu empfehlen ist. Übernachtet wurde an der Waal, welche mich am nächsten Tag Richtung Deutschland führen sollte. Kurz vor der Grenze stieß ich noch auf einen geilen Baggersee, der bei 33°C förmlich danach schrie dort noch eine Nacht zu bleiben. Saß dort den ganzen Nachmittag im Schatten, sprang ab und zu ins Wasser, kochte, und hab einfach nur den Tag genossen, während die Wochenendradler sich einen ab geschwitzt haben. Hehe, ist doch extrem geil keine zeitliche Planung zu haben.

Nach dem Aufstehen noch 10km radeln und ich bin in der BRD...