Slowakei



Zu meinem Entsetzen ist etwas beim Kartenupload aufs Garmin schief gegangen. Bei der Einfahrt nach Wien wurde es auf einmal weiß auf meinem Display. Selbst die Kartenüberlappung hat den Wiener Stadtplan gekillt. Insgeheim dachte ich mir: Cool, es gibt noch weiße Flecken auf der Landkarte, die entdeckt werden wollten. Haha. Das sollte auch so bleiben, die ganze Slowakei. Außer dem schwarzen GPS-Track war nix zu sehen. Wenigstens etwas nach dem man sich richten konnte, anders hätten wir uns in Wiener Randbezirk öfters verfahren. Muss sagen, es war schon spannend nicht zu wissen was als nächstes kommt. Zum Glück hatte ich noch Offlinekarten auf dem Handy, so konnte man ab und zu noch grob abschätzen wie weit es bis zur nächsten Einkaufsgelegenheit ist. Eine Adresse in Bratislava suchen war umständlich hat jedoch funktioniert. Improvisation ist alles!!!


Auf geht’s in die Slowakei. Ein paar Kilometer nach der Grenze ist auch schon Bratislava erreicht. Von der Ferne fallen als erstes die typischen Plattenbau Hochhäuser auf und ich frage mich, wo das alte Zentrum ist. Es ist schnell gefunden. Es gibt hier viel alte Bausubstanz, wunderbare Stukgiebel, teils prächtig restauriert, teils bröckelt alles auseinander. Es gibt hier noch viel zu tun für gute Handwerker. Im Vergleich zu Wien oder anderen Metropolen tummeln sich hier jedoch nicht so viel westliche Touristen, schade, den die Stadt ist es echt Wert besichtigt zu werden. Viele kleine schmale Gassen und Innenhöfe in denen noch Jahrhunderte altes Kopfsteinpflaster oder Steinplattenböden liegen. Finde das macht den Charme einer alten Stadt aus, wenn auch solche Details noch original sind. Sicher sind die großen Plätze und Einkaufsstraßen auch schon Stöckelschuh freundlich, jedoch darf ruhig auch was altes erhalten bleiben. Vor dreißig Jahren gab es in Regensburg ja auch noch die alten Wege, jetzt kann man überall mit dem Rennrad durch heizen, schade!!

Auf der Seite eines Warmshowers Members hab ich einen Tipp gefunden wo man 9 Km außerhalb wunderbar wild campen kann. Dort wurde zwei mal übernachtet, um 1,5 Tage in Bratislava zeit zum herumbummeln zu haben. In Bratislava war es echt schwierig mal ein Café zu finden um das Handy mal wieder online zu gebrauchen.

Der erste heftige Sturmtag der Tour hat mich dann geplagt. Die Sonne schien, warmer Wind aus dem Süden machte mir bei knapp 30°C das Leben schwer. Teilweise ging es nur noch mit 6-7 Km/h voran, was schon deprimierend ist. Nach 52 Km hatte ich die Schnauze voll und zeltete direkt neben dem Radweg. Die Leute hier sind echt cool, es stört niemanden und jeder winkt freundlich. Kommunikation ist zum ersten mal auf der Reise extrem schwerlich, da kaum jemand Englisch spricht, höchstens mal ein paar Brocken Deutsch. So hatte ich einige lustige Konversationen mit Fernfahren oder Bus Chauffeuren.


Am nächsten Tag ging es für ca. 50Km direkt auf dem Donaudamm über Kieselstein Schotterwege bis an der ungarischen Grenze entlang, bis Komarno, der ersten größeren Stadt. Auf den letzten 500m Kiesweg hab ich mir auch noch nen Platten gefahren. Welch Freude kommt auf wenn man sieht, das das Felgenband verrutscht ist und ein Speichenloch den Mantel beschädigt hat!

Hab hier den Nachmittag auf dem Stadtplatz verbracht, da es hier eine free WiFi Zone gibt. Sogar 5G, voll ideal um den Laptop mal wieder auszupacken. Das Eis in der Eisdiele war vorzüglich, selten so leckeres Schokoeis gegessen, und das für 30cent die Kugel!

Gegen Abend hab ich die Donaubrücke überquert um in der anderen Hälfte der Stadt in Ungarn auf nen Campingplatz zu übernachten. Wäsche Waschen, den ersten Radler kennen lernen der auch ins Delta fährt, und am nächsten Tag nochmal einen ausgiebigen Stadtbummel in der Slowakei zu machen, sowie die WiFi Zone zu nutzen und die Blogs und Fotos hochzuladen. Europa ist cool!!

Es war auch gar nicht so einfach in einem Fahrradladen ein paar Felgenbänder zu kaufen, mit ein paar Brocken Deutsch und einer Zeichnung konnten die benötigten Ersatzteile jedoch beschafft werden.


Das Abenteuer hat begonnen!!!




Bratislava
Bratislava
Bratislava
Bratislava
Kein Meer, die Donau vor Staustufe
Kein Meer, die Donau vor Staustufe
Endlich etwas Strand auf slowakischer Seite
Endlich etwas Strand auf slowakischer Seite
Bratislava
Bratislava
Bratislava
Bratislava
Donau nach der Staustufe, 33m hoch
Donau nach der Staustufe, 33m hoch
Komarno
Komarno
Komarno Hauptplatz mit free WiFi
Komarno Hauptplatz mit free WiFi
Bratislava alter Charme mit neuem Motor
Bratislava alter Charme mit neuem Motor
Donau Altarm
Donau Altarm
Endloser Kieselsteinweg
Endloser Kieselsteinweg
Komarno
Komarno
Komarno
Komarno

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Kommentare: 3
  • #1

    Evelin (Mittwoch, 26 August 2015 21:03)

    Hallo André,
    für eine Reise ohne Eile kommst du ja gut voran.
    Ich wünsche dir weiterhin viel Spass und allzeit Luft im Schlauch!

  • #2

    Conny (Mittwoch, 26 August 2015)

    Hallo André, vielen lieben Dank für Deinen tollen "Bericht".

  • #3

    Hans Schmid (Freitag, 28 August 2015 16:24)

    Servus Andre´
    Wundersche zum Lesen dei Blog....wennst mal wieder retour kummst....Hotel Lange Wand wart auf di :-)